«Ich wollte kein Kaugummi-Abziehbild mehr»

Sarah aus Engelburg gewinnt ein Tattoo-Cover-up von Skin Deep Art. Sie durfte ihren Baby-Löwen, den sie seit fast 20 Jahren auf dem Oberarm trug, überstechen lassen.

Sarah sitzt entspannt und locker im schwarzen Lederstuhl im Tattoostudio von Skin Deep Art in St.Gallen. Es scheint, als hätte sie das schon oft gemacht. Und tatsächlich, Sarah hat bereits an die 20 Tattoos.

«Habe mir lange gesagt, das gehöre zu mir»

Alle trägt sie mit Stolz, nur eines bezeichnet sie selbst als «kleiner Schandfleck». Ein Tattoo, das sich über den ganzen linken Oberarm erstreckt. Ein verschwommener, blasser Baby-Löwe: «Es war jugendlicher Leichtsinn», erklärt die 37-Jährige das missglückte Tattoo. Sie habe sich das Tattoo selbst zum 18. Geburtstag geschenkt. «Als ich es stechen liess, fand ich es mega schön. Bereits nach drei Wochen war die Farbe aber weg und es war verlaufen.»

Der Tätowierer habe zu tief gestochen. Das Tattoo stand ab und hinterliess Narben. «Ich habe mir lange gesagt, das gehöre zu mir. Ich wollte es stechen lassen, also stehe ich auch dazu», sagt die Engelburgerin. Es seien dann aber immer mehr schöne Tattoos dazu gekommen und sie habe per Zufall von der FM1-Aktion gelesen: «Ich fand das die richtige Gelegenheit und bin unglaublich glücklich darüber, dass ich gewonnen habe.»

Das neue Tattoo ist eine Herausforderung

Pele Brunner, der Inhaber von Skin Deep Art, hat zusammen mit Sarah am Motiv des neuen Cover-up-Tattoos gearbeitet: «Es war nicht ganz einfach», sagt der Tätowierer. «Es ist eine Herausforderung, gerade weil es so viele dunkle und verlaufene Stellen gibt. Wir versuchen, durch die Elemente rund herum davon abzulenken.»

Vor allem für Sarah sei es vermutlich schwierig, sich das Tattoo im Vorherein vorzustellen, gerade wenn sie bereits schlechte Erfahrungen mit Tattoos gesammelt habe. «Ich freue mich immer auf das letzte Drittel des Prozesses, dann merken die Leute, wie es kommt. Das ist ein schöner Moment.»

«Mein Umfeld unterstützt mich»

Sarah kriegt eine Maske mit Federn gestochen, dies passe zu den übrigen, feinen Tattoos, die sie hat. «Ich freue mich sehr auf das neue Tattoo. Auch mein Umfeld sagte, es ist gut, dass ich das mache.» Der Spielgruppenleiterin selbst sei das Tattoo gar nicht mehr aufgefallen: «Wenn du dich täglich im Spiegel anschaust, gewöhnst du dich daran. Jetzt bin ich aber froh, bekomme ich etwas Schönes, das auch zu den übrigen Tattoos passt. Das alte Tattoo sah aus wie so ein Abziehbild eines Kaugummis.»

veröffentlicht: 10. September 2019 06:51
aktualisiert: 10. September 2019 06:51
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