Pumpen, Party und Pflotsch am Openair Frauenfeld

Der erste Tag am Openair Frauenfeld war durchzogen – aber nur, was das Wetter angeht. Fantastische Stimmung, schöne Menschen und ein Hauch Schlamm.

Man muss die Augen nicht einmal öffnen, schon weiss man, dass man am Openair Frauenfeld ist. Die Bässe der Beats beben und der Duft von (sagen wir mal) CBD zieht sich konstant über das Festivalgelände. Doch auch mit offenen Augen hebt sich das Openair Frauenfeld von den anderen Festivals ab. Es wimmelt von gestylten Menschen, immer in Grüppchen unterwegs, und immer das ganze Grüppchen im selben Stil. Hier sieht man alles - von Kim-Kardashian-Radlerhosen bis hin zu glitzrigen Ganzkörper-Anzügen.

Die Stimmung ist gut, noch keine Kater mussten überstanden werden – man sieht den Besuchern an, dass sie bereit für eine grosse Party sind. «Die Stimmung hier ist einfach genial, die Leute sind so gut drauf, ich spüre es, das wird ein grandioses Festival», sagt Jennifer aus Zürich.

Das ungeschriebene Openair-Wetter-Gesetz

Das Wetter schlug am ersten Tag des Openairs Frauenfeld Kapriolen. Von heftigen Regengüssen bis strahlendem Sonnenschein war alles mit dabei. Und wo Regen, Wiese und Menschenmassen aufeinander treffen, ist der Schlamm auch nicht weit. Doch die Openair-Besucher blieben weitgehend verschont. Abgesehen von einigen schlammigen Abschnitten sog die Wiese das herabfallende Wasser wie einen Schwamm auf. «Blöd, dass das Wetter nicht so gut ist, aber es war ja eigentlich klar. Wenn es am OpenAir St.Gallen schönes Wetter ist, kann es am Frauenfelder nicht auch schön sein! Das ist ein ungeschriebenes Gesetz», meint Janosch. Er hat irgendwie Recht.

«Switzerland, sing with me!»

Spätestens als Pharrell Williams mit N.E.R.D den Song «Drop It Like It's Hot» zum Besten gab, zog es die Festivalbesucher Richtung Bühne. Von da an heizte jeder Act den Besuchern noch mehr ein, die Stimmung vor der Bühne schien zu kochen. Migos spielte im strömenden Regen, doch das kümmerte die Fans nicht. «Das Konzert war genial, diese Stimmung da vorne, das kannst du dir nicht vorstellen», meinte Tim aus Frauenfeld. Auch der Headliner vom Donnerstag war bester Laune. «Switzerland, sing with me!», schrie J.Cole ins Mikrofon, die Menge tobte und johlte erstaunlich textsicher alle Songs mit. Den Abschluss des Abends machte Skepta und feierte mit den unermüdlichen Konzertbesucher das Ende des Festival-Auftakts.

Doch die Vorfreude auf die wahre Perle des OAFF bleibt: Eminem. «Ich bin Jahrgang 88, darum freue ich mich am allermeisten auf ihn», so Nicolas aus Bern. Und mit der Vorfreude ist er nicht alleine. Wenige Tage nach Bekanntgabe, dass der «Rap God» am Openair Frauenfeld spiele, war das Festival ausverkauft. Die Erwartungen sind hoch, Zeit, dass es endlich Freitagabend wird.

Lena Rhyner
veröffentlicht: 6. Juli 2018 05:42
aktualisiert: 6. Juli 2018 14:50
studio@radiofm1.ch