«Super Konzert, schlechte Organisation»

Schlangen vor den WCs, schleppender Einlass ins Stadion und nur bargeldloser Bezug von Essen und Getränken: Gemäss vielen Besucherinnen und Besuchern des Andreas-Gabalier-Konzerts im Kybunpark liess die Organisation zu wünschen übrig. Der Veranstalter verteidigt sich.

«Ich liebe Andreas Gabalier, er ist einfach der Hammer» - die Meinung von Konzertbesucherin Jasmin teilen wohl viele Personen, die am Freitag im St.Galler Kybunpark waren. Weniger der Hit sei hingegen die Organisation gewesen, so der Tenor im Publikum, auf Social Media und in den Kommentaren auf FM1Today.

«Verantwortliche müssen über die Bücher»

Melanie hat das Konzert im Grossen und Ganzen gefallen, wie sie auf der FM1Today-Facebook-Seite kommentiert. Was die Stehplätze und Getränkestände anbelangt, hätte aber vieles besser geregelt werden müssen, so die Ansicht der Userin. Beatrice stimmt ihr zu und umschreibt die Organisation gar als «grottenschlecht». Die schlechte Erfahrung fing bereits zu Beginn des Abends an, wie User «Jamiroquai» auf FM1Today kritisiert: «Was den Einlass anbelangt, müssen die Verantwortlichen dringend über die Bücher.» Über die Strompanne, zu der es während des Konzerts kam, könne er jedoch hinwegsehen.

Andreas Gabalier und das Publikum sangen «Hulapalu» aus der Not a cappella:

Ärger über bargeldlose Bezahlung

Das Cashless-System des Kybunparks, das die Fans des FC St.Gallen bereits seit der Eröffnung des Stadions kennen, ärgerte viele Besucherinnen und Besucher - vor allem die auswärtigen. «Als wir die Karte endlich hatten, ging an dem Stand, an dem wir etwas kaufen wollten, das Lesegerät kaputt», beschreibt Nadja die Situation auf Facebook. Immerhin hätten die Veranstalter per E-Mail darüber informiert, dass man nur über die Stadionkarte an Verpflegung komme, findet Edith. «Aber wir standen zuvorderst und konnten nichts kaufen, da wir nur Bargeld hatten.»

«Es ist klar, dass man anstehen muss»

Jenny, die selber einmal an einem Konzert im Kybunpark gearbeitet hat, nimmt das Catering und das Cashless-System in Schutz: «Es ist einfach klar, dass man anstehen muss. Man muss bedenken, dass dort Leute arbeiten, die das nicht täglich machen. Sie haben auch nur zwei Hände.» Jeder beschwere sich über die Stadionkarte, «aber stellt euch vor, die müssten noch kassieren».

«St.Gallen ist ungeübt»

«Man könnte noch etwas bei den Zürchern abschauen», sagt Konzertbesucher Schmidi gegenüber FM1Today. Die WC-Situation habe ihm nicht gepasst, der Rest sei aber «lässig» gewesen. «Man merkt, dass sich St.Gallen solche Konzerte nicht gewohnt ist», kommentiert Simone auf Facebook.

Moni und Urs aus Horgen wurden vom Abend so sehr enttäuscht, dass sie in Zukunft nicht mehr in den Kybunpark kommen: «Die Organisation war eine Katastrophe. Die Akustik war schlecht, die Technik mies und man hat Gabalier überhaupt nicht verstanden», sagen sie zu unserem Medium.

«Situation wie an Festival»

Man habe die Besucherinnen und Besucher im Vorfeld über die verschärften Einlasskontrollen informiert, sagt Catherine Bloch, Mediensprecherin des Veranstalters Stargarage. «Sie mussten damit rechnen, dass alles etwas länger dauert.» Auch sei es normal, bei den WCs oder den Getränkeständen anzustehen, «bei einem Festival ist das genau gleich». Man sei gut auf die grosse Menschenmenge vorbereitet gewesen, sagt Bloch. Nach dem Gabalier-Konzert vom Samstag im aargauischen Birrfeld habe es ähnliche Kritik gegeben. Wo viele Menschen seien, gebe es wohl oder übel Wartezeiten.

Bei einer kommenden Veranstaltung müsse man die Besucherinnen und Besucher wohl etwas besser sensibilisieren. «Am Gabalier-Konzert waren Personen, die selten bis nie an Grossveranstaltungen teilnehmen.»

«Gabalier fand St.Galler Publikum toll»

Man sei insgesamt sehr zufrieden mit der Organisation, sagt die Stargarage-Sprecherin. «Die Zusammenarbeit mit dem Kybunpark hat super funktioniert. Und Andreas Gabalier war happy, er fand das St.Galler Publikum toll.»

Laurien Gschwend
veröffentlicht: 19. Juni 2017 12:12
aktualisiert: 19. Juni 2017 13:22
studio@radiofm1.ch