Trotz voller Städte: St.Gallen und Chur zufrieden mit Bevölkerung

In der St.Galler Multergasse werden die letzten Weihnachtseinkäufe erledigt. (Archiv)
© St.Galler Tagblatt/Ralph Ribi
Neue Massnahmen bringen immer auch neue Aufgaben für die Polizei. Sowohl die St.Galler als auch die Churer Stapo stellen der Bevölkerung ein gutes Zeugnis aus. Für die kommenden Tage kündigen sie ihre Präsenz an.

21. Dezember, 19 Uhr: Die Gastro muss schliessen. Für mindestens einen Monat. Die vorerst letzten Gäste verlassen die Beiz oder die Bar. Einige von ihnen haben bereits Weihnachtsferien, nun bleibt ihnen nichts anderes übrig, als diese zu Hause einzuläuten.

Gastro schliesst rechtzeitig

Die Gastronominnen und Gastronomen in der Stadt St.Gallen hielten sich an die vom Bundesrat verordnete Schliessung am Montagabend, wie Roman Kohler, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen, auf Anfrage von FM1Today sagt: «Die Gastrobetriebe haben sich am Montagabend sehr gut an die Schliessungszeit gehalten.»

Die Stapo habe zwar nicht alle Beizen abgeklappert, um dies zu kontrollieren, aber: «Es sind keine Beschwerden bei uns eingegangen.» Es liege auch in der Eigenverantwortung der Beizerinnen und Beizer, sich an die Sperrstunde der letzten Wochen und an die Schliessung der kommenden Wochen zu halten.

«Fokus auf Dialog»

Auch die Kapazität in den Geschäften ist auf den heutigen Dienstag beschränkt worden. Das führt unter Umständen dazu, dass Kundinnen und Kunden vor den Läden anstehen müssen, um ihre letzten Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Die Stadtpolizei werde insbesondere in der Innenstadt präsent sein und darauf achten, dass Masken getragen und keine Menschenansammlungen von über zehn Personen entstehen, sagt Kohler. «Unser Fokus liegt aber auch hier nicht auf Repression. Wir suchen zuerst den Dialog. Wenn das nicht funktioniert, besteht immer noch die Möglichkeit einer Verzeigung.» Die Einhaltung der Schliessungszeiten wird durch die Stadtpolizei kontrolliert, die konkreten Schutzkonzepte hingegen durch den Kanton.

«Nur wenige Verweigerer»

Auch in Chur – hier ist die Gastro schon länger geschlossen – sind dieser Tage zahlreiche Weihnachtsshopper in der Innenstadt unterwegs, wie Roland Hemmi, stellvertretender Kommandant der Stadtpolizei Chur, sagt. «Wir stellen aber fest, dass sich die Churer Bevölkerung sehr gut an die Massnahmen hält.»

Auch in Chur setzt die Stadtpolizei auf Aufklärung und Sensibilisierung. «Wir müssen dabei nur wenige Personen auf die geltende Maskenempfehlung in der Innenstadt hinweisen», sagt Hemmi. Von den Geschäften erhalte die Polizei dasselbe Feedback. «Es gibt kaum Verweigerer.»

Die Stapo Chur wird in den kommenden Tagen während des Weihnachtsgeschäfts nochmals Präsenz zeigen. «Ziel ist es, dass wir die Leute wahrnehmen und sie uns», sagt Hemmi.

Zunahme der Einsätze wegen häuslicher Gewalt

Wie ruhig die Feiertage selbst werden, ist unklar. Erfahrungsgemäss kommt es über Weihnachten immer wieder zu Einsätzen wegen häuslicher Gewalt, wie Roman Kohler sagt. «Wir stellen diesen Winter eine leichte Zunahme solcher Einsätze fest.» Der Grund dafür sei schwierig zu benennen: «Es kann sein, dass nicht nur die Jahreszeit, sondern auch die Corona-Massnahmen einen Einfluss haben. Die Leute sind jetzt natürlich häufiger daheim.»

Auch die Churer Polizei stellt sich auf die eine oder andere Hilfeleistung wegen häuslicher Gewalt ein. Hemmi: «Einige Leute setzen zu viele Hoffnungen aufs Weihnachtsfest. Wenn sie viel Zeit auf engem Raum verbringen, kann es zu Streitigkeiten kommen.»

veröffentlicht: 22. Dezember 2020 14:50
aktualisiert: 22. Dezember 2020 14:50
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