Trifft der FC Rorschach-Goldach wieder auf einen Superligisten?

Fussballfest: In der zweiten Cup-Runde stiess Rorschach-Goldach 2021 auf den grossen FC Basel.
© Tagblatt / Tobias Garcia
Basel war letztes Jahr – doch Rorschach-Goldach konnte sich erneut für die Hauptrunde des Schweizer Cups qualifizieren. Gibt es erneut einen hochkarätigen Gegner – und ein Cup-Märchen? Am Dienstag findet die Auslosung statt.

Trommeln, Leuchtfackeln in blau und gelb und tausende Leute auf den steinernen Rängen der Kellen: Die Erinnerungen an den verregneten, aber dennoch magischen Fussballnachmittag auf der Sportanlage hallen auch ein Jahr später noch nach: Im Schweizer Cup spielte der Verein vom Bodensee gegen den grossen FC Basel und verkaufte sich teuer.

Das Spiel ging mit 0 zu 3 verloren, der Anlass war dennoch ein Gewinn für die ganze Region und ihren grössten Verein. Und nun, ein Jahr später, könnte sich das Ganze wiederholen. Das wäre statistisch ein unglaublicher Ausreisser – doch tatsächlich braucht es nur Losglück.

Zum zweiten Mal in der Cup-Hauptrunde

2021 war ein absolutes Erfolgsjahr für den noch jungen FC Rorschach-Goldach 17. Zuerst gelang der Aufstieg in die 2. Liga interregional, dann folgte der erstmalige Einzug in die Cup-Hauptrunde. Dort gelang der Sieg gegen Dardania Lausanne, danach kam der FC Basel.

2022 steht der FC Rorschach-Goldach wieder in der Cup-Hauptrunde. Zum zweiten Mal nacheinander, zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Und freilich könnte Rorschach-Goldach schon in dieser ersten Runde auf einen Grossen treffen.

Hinter der tatsächlichen Chance steht allerdings ein Fragezeichen. Denn es kommt ein neuer, alter Modus zur Anwendung, heisst es auf Anfrage beim Schweizer Fussballverband. «Die Auslosung der ersten Runde im Schweizer Cup 2022/23 erfolgt analog den Jahren 2003-2008: In der ersten Runde wird zur Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von attraktiven Regionalderbys jeder der 64 qualifizierten Klubs einer von insgesamt 4 Regionen zugewiesen.»

Wenige Ostschweizer

Das heisst: In die Westschweiz, so wie letztes Jahr nach Lausanne, müssen die Rorschacher und Goldacher nicht fahren. Der Gegner kann allerdings auch nicht YB oder Lugano heissen. Pro Regionaltopf gibt es 16 Teams. Die grossen Namen im Osten sind offensichtlich St.Gallen und Wil – es ist aber nicht ganz klar, wo der SFV die Regionengrenze zieht.

16 «richtige» Ostschweizer Mannschaften sind nämlich gar nicht mehr dabei. Zu St.Gallen, Wil, Rapperswil-Jona, Rorschach-Goldach, Widnau, Kreuzlingen, Bischofszell und Wittenbach könnten sich also durchaus die Stadtzürcher Vereine und Winterthur gesellen.

Ob es nun Widnau oder Winterthur wird, zeigt sich bei der Auslosung am Dienstag ab 12 Uhr. Die Spieler werden in jedem Fall alles geben – denn eine Runde später sind es nur noch 32 Mannschaften, eine Einteilung nach Regionen gibt es dann nicht mehr.

Und die Aussicht, erneut ein derartiges Fussballfest auf die Kellen zu holen, dürfte den Amateuren von Trainer Olaf Sager Motivation genug sein. Sie würden damit sogar ihren Vorgängerverein Rorschach übertreffen, der 1990 im Cup gegen GC und zwei Jahre darauf gegen St.Gallen spielen durfte.

Die Spiele der ersten Runde werden zwischen dem 19. und 21. August ausgetragen.

veröffentlicht: 5. Juli 2022 07:53
aktualisiert: 5. Juli 2022 07:53
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