Tote Fische und Gestank wegen Wassermangel – Stadt hat keine Lösung

Die Voliere im Stadtpark St.Gallen muss sich das Wasser im Sommer mit einem Brunnen teilen. Dadurch entsteht eine Wasserknappheit, die zum Tod von Fischen und Enten führt. Laut Stadt ist die Behebung des Problems aus finanzieller Sicht nicht möglich.

Wer aktuell die Voliere im St.Galler Stadtpark besucht, der könnte auf einen üblen Geruch und tote Fische stossen. Offenbar ist das Wasser in der Voliere knapp – was zu Fisch- und Entensterben führt, wie Christian Müller, Präsident der Voliere Gesellschaft, gegenüber «20 Minuten» sagt.

Wasserknappheit nur im Sommer ein Problem

Die unter Denkmalschutz stehende Voliere ist seit 1936 im Stadtpark und bekommt ihr Wasser von der Steinach, einem Fluss, der hauptsächlich unterirdisch durch St.Gallen fliesst und in Steinach in den Bodensee mündet. Aber nicht nur der Weiher bei der Voliere bezieht Wasser von der Steinach, sondern auch der Brunnen bei der Kantonsschule. Das führt im Sommer zu Wasserknappheit. Denn im Sommer zieht der Brunnen an der Lämmlisbrunnenstrasse das Wasser ab und verstopft die Düsen. Hinzu komme ein weiteres Problem: Der Brunnen im Weiher laufe mit Schmutzwasser, was die Filter verstopft. Diese müssten täglich zwei bis drei Mal gereinigt werden. Ein (zu) hoher Aufwand für die durch Spenden finanzierte Gesellschaft.

Einfache Lösung gibt es offenbar nicht

Christian Müller versuche schon lange, eine Lösung mit der Stadt zu finden. Diese kennt das Problem zwar schon lange, sagt aber: «Aus finanzieller Sicht ist es schlichtweg nicht möglich, den Anforderungen von Christian Müller gerecht zu werden.»

Vor einigen Jahren hatte man ein Projekt ausgearbeitet, das die Voliere mit Wasser versorgen soll. Zwar kein Trinkwasser, aber dennoch geeignet für die Voliere. Laut Stadt ist die Wassermenge, die von einem Fliessgewässer zu entnehmen ist, kantonal geregelt und darf nicht überschritten werden.

Aus kostentechnischen Gründen habe man sich damals entschieden, den Brunnen an der Lämmlisbrunnenstrasse auch in dieses Projekt zu integrieren. Ihn jetzt abzustellen, komme für die Stadt nicht in Frage.

(red.)

veröffentlicht: 19. August 2022 14:09
aktualisiert: 19. August 2022 14:09
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