Studierende wollen Fleisch von der HSG verbannen

Im Restaurant der Universität St.Gallen soll es an den Montagen kein Fleisch mehr geben.
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Im Restaurant der Universität St.Gallen soll an den Montagen nur noch Vegetarisches auf den Teller kommen. Vier HSG-Studierende setzen sich für einen «Meatless Monday» ein und haben Erfolg.

Was darf es denn sein? Tortelli tri colore mit Schinken-Sahnesauce, Rindfleischvogel mit Rotweinsauce oder ein vegetarisches Cornaturschnitzel mit Reis? Auf dem Menüplan des Restaurants der Uni St.Gallen ist für jeden etwas dabei, egal ob Fleischesser oder nicht. In Zukunft könnten die Vegetarier montags aber klar im Vorteil sein. Der Umwelt zuliebe wollen vier befreundete Studenten der HSG den «Meatless Monday», also einen fleischlosen Montag, ins Leben rufen.

Mehr als 500 Unterschriften

Die vier Initianten des Projekts, welche von zwei Professoren unterstützt werden, wollen mit dem «Meatless Monday» in erster Linie den CO2-Fussabdruck der Uni senken. Sie haben bereits über 500 Unterschriften von Studenten und HSG-Mitarbeitern gesammelt und die Initiative dem Studentenparlament vorgetragen. «Die Reaktionen auf das Projekt sind wirklich sehr erfreulich», sagt der 24-jährige Mitinitiant Luca Serratore aus Aarau. «Das Studentenparlament hat mit einer grossen Mehrheit dafür gestimmt und wir können jetzt die weiteren Schritte in die Wege leiten.»

Gespräche mit der Migros

Man suche als nächstes das Gespräch mit dem privaten Anbieter des Essens, der Migros. Schliesslich seien es nicht nur Studenten, die sich mittags in der Mensa verköstigen. «Wir wollen den anderen Gästen auf keinen Fall etwas aufzwingen», sagt Serratore. «Weil aber viele Studierende einen fleischlosen Montag möchten, und dies auch die Mehrheit der Kunden ist, hoffen wir, gemeinsam Lösungen zu finden.»

Wissenschaftliche Begleitung

Sind Lösungen gefunden, würde der «Meatless Monday» an der HSG erst in einer Testphase geprüft und wissenschaftlich durch eine Bachelor- oder Masterarbeit begleitet. «Wir wollen ganz genau wissen, ob ein fleischloser Montag auch wirklich die Treibhausgasemissionen senkt», sagt Luca Serratore. «Es könnte ja zum Beispiel auch sein, dass man besser lokales Fleisch anbietet, anstatt womöglich im Winter Gemüse von Südamerika einzufliegen.»

Fleischkonsum überdenken

Dass der Fleischkonsum Auswirkungen auf das Klima hat, darüber gibt es mittlerweile genügend Erkenntnisse. Das Konzept des «Meatless Monday» ist auch keineswegs neu. In den letzten Jahren haben es Dutzende von Universitäten auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel die Oxford University in Grossbritannien, eingeführt.

An der Uni St.Gallen hofft man in erster Linie, dass der Dialog angeregt wird. «Wenn die positiven und auch die negativen Seiten des Verzichts besprochen werden, dann haben wir schon ein grosses Ziel erreicht», sagt Luca Serratore. «Auch ein grosser Erfolg ist es, wenn einige durch das Projekt ihren Fleischkonsum überdenken.» Ob es dann künftig an den Montagen nur noch das Cornaturschnitzel auf den Menüplan schafft, wird sich noch zeigen.

veröffentlicht: 18. November 2019 06:20
aktualisiert: 18. November 2019 06:29
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