Steinacher sammelt Geld für Atlantiküberseglung

Der 24-jährige Steinacher Severin Hummer wird gegen Ende des Jahres an einer transatlantischen Regatta teilnehmen. Das Boot dafür baut er selbst in hunderten Stunden Arbeit. Er ist jedoch auch auf Hilfe angewiesen.

«Der Rumpf ist soweit fertig, das Deck ist drauf, die Kabine auch – als nächstes muss ich das Deck grundieren und lackieren», sagt Severin Hummer, der eigenhändig ein Boot für eine Regatta über den Atlantik baut.

Das Ruder sei auch noch nicht fertig und den Kiel müsse er noch anbringen. «Lauter kleine Arbeiten, die aber Zeit brauchen», sagt Hummer. Der gelernte Schreiner weiss genau, wo er beim Bau seines Boots, der «Class Globe 5.80», steht.

Kein Wunder, hat er doch schon hunderte Stunden in den Bau des Segelschiffs gesteckt. Bei der Hochsee-Regatta müssen alle Teilnehmenden mit dem gleichen selbstgebauten Boot antreten – die Baupläne gibt die Klassenvereinigung (Class Globe 5.80) vor.

«Hoffentlich Mitte Juni fertig»

Die Teilnehmenden müssen über den Bau ihres Boots einen Blog führen. So kann die Klassenvereinigung – die Veranstalterin – überprüfen, ob alle Vorgaben eingehalten werden und die Sicherheit gewährleistet ist.

Beim Bau wurde Severin Hummer bislang von einem ehemaligen Mitstift unterstützt: «Er hat mich an den Wochenenden immer beim Bau unterstützt. So sind wir sehr schnell vorangekommen. Leider ist er seit Januar im Militär.»

Er sei dennoch mehr oder weniger im Zeitplan. Auch, weil die «Rund um», die grösste Bodensee-Segelregatta und geplante Testfahrt für sein Schiff, auf den September verschoben wurde. «Ich bin hoffentlich bis Mitte Juni fertig», sagt der 24-jährige Hummer.

Finanzielle Unterstützung

Mit der Regatta und dem selbstgebauten Boot erfüllt sich Hummer einen Traum. In diesen steckt er nicht nur ungeheuer viel Zeit – sondern auch Geld. Dennoch ist er auf Sponsoren angewiesen. Für die transatlantische Regatta sammelt er 15'000 Franken.

Bis jetzt sind rund 2500 Franken zusammengekommen. Unterstützen kann man den jungen Segler hier.

Sechs Wochen alleine auf dem Meer

Der Startpunkt ist die portugiesische Insel Madeira, am 31. Oktober soll es losgehen. Die Veranstalter rechnen mit fünf bis sechs Wochen, bis das erste Boot – und damit auch der Sieger oder die Siegerin – in der Karibik ankommt.

Während dieser ganzen Zeit wird Hummer alleine sein, umgeben von nichts als salzigem Wasser. Für viele wohl eine schreckliche Vorstellung. «Wenn ich daran denke, fühle ich mich sehr glücklich. Nur schon zu wissen, dass ich es dann geschafft habe, das Boot zu bauen und alles geklappt hat. Darauf freue ich mich sehr.»

Quelle: tvo

Danach erstmal Ferien

Auf hoher See wird der Segler von Trockennahrung leben. Diese wird mit kochendem Wasser zubereitet. «Was das Essen angeht, werde ich es am Ende wohl kaum erwarten können, in der Karibik von Bord zu gehen.»

Und dort will Hummer dann auch eine Weile bleiben. Seine Freundin Laura, nach der er sein Boot benannt hat, wird ihn dort treffen – dann sind erstmal gemeinsame Ferien angesagt.

veröffentlicht: 30. April 2021 05:46
aktualisiert: 30. April 2021 05:50
studio@radiofm1.ch