St.Galler Schule für beeinträchtigte Kinder vorübergehend geschlossen

Die CP-Schule ist eine Einrichtung für Kinder mit einer körperlichen Beeinträchtigung. (Archiv)
© Thomas Sam/St.Galler Tagblatt
Aufgrund mehrerer Ansteckungen mit dem Coronavirus muss eine St.Galler Spezialschule für körperlich beeinträchtigte Kinder vorübergehend schliessen. Dies als Vorsichtsmassnahme.

Die Fallzahlen in der Schweiz steigen wieder und jüngere Kinder dürfen sich nicht impfen lassen. Unter normalen Umständen ist eine Ansteckung für die Kinder selbst auch nicht besonders gefährlich, schwere Verläufe gibt es bei Ihnen kaum.

Anders ist die Situation etwa bei der CP-Schule Birnbäumen in St.Gallen, wo Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen unterrichtet werden. Diese bleibt bis zum 30. August geschlossen, auf kantonsärztliche Anordnung, wie die Institutionsleiterin Petra Mantz gegenüber FM1Today sagt: «Im Verlauf der letzten Woche wurden fünf Ansteckungen mit dem Coronavirus festgestellt. Bei uns sind viele Kinder, deren Immunsysteme geschwächt sind. Aus diesem Grund wird die Schule vorsichtshalber geschlossen, bei einer normalen Einrichtung wäre dieser Schritt nicht unbedingt nötig.»

Bis anhin keine Schliessungen

Für die CP-Schule ist das eine neue Situation. Bis jetzt habe das Schutzkonzept tadellos funktioniert, die Einrichtung mitsamt therapeutischer Wohngruppe musste während der ganzen Pandemie nie geschlossen werden.

«Wir sind alle betroffen, dass die Schule vorübergehend schliessen muss. in Rücksprache mit der Kantonsärztin macht ein frühzeitiger Stopp jedoch Sinn. Denn obwohl wir kleine Klassen von sechs bis acht Kindern haben, ist die Durchmischung gross», sagt Petra Mantz.

In der CP-Schule werden insgesamt rund 70 Kinder aus dem ganzen Kanton St.Gallen, aus den Appenzeller Halbkantonen, dem Thurgau und dem Fürstentum Liechtenstein unterrichtet. Dazu kommen rund 80 Betreuende und Lehrpersonen. Das Coronavirus sei sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen festgestellt worden.

Keine Ferien, sondern intensive Aufgabe für Personal

Die Eltern wurden alle persönlich informiert, dabei wurde auch individuell abgeklärt, inwiefern Familien Hilfe benötigen. Denn für die Belegschaft und die Kinder bedeutet die coronabedingte Schliessung nicht etwa eine Extrawoche Sommerferien, sondern eine Herausforderung.

«Es findet Fernunterricht in verschiedenen Formen statt», sagt Petra Mantz. «Zum einen digital, andere Lehrpersonen haben Material für das Lernen zu Hause zusammengestellt. Die Begleitung der Kinder und Eltern ist in dieser Phase wichtig. Wir sind alle für die Kinder unterwegs.»

Da das Schutzkonzept bis anhin gut funktioniert hat, soll dieses nicht grundsätzlich hinterfragt werden. Die Coronafälle in der Schule dürften mit dem generellen Anstieg der Infektionen einhergehen, dennoch prüft die CP-Schule Birnbäumen in der Zeit der Schliessung, ob weitere Massnahmen nötig sind.

veröffentlicht: 23. August 2021 16:56
aktualisiert: 23. August 2021 16:56
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