Petition erfolgreich: Goldach erhält bessere Busverbindungen

Per 1. Juli treten die ersten Fahrplan-Änderungen in Kraft. (Archivbild)
© St.Galler Tagblatt
Seit dem Fahrplanwechsel ist der Frust bei ÖV-Nutzenden in der Region Rorschach gross. Die Verbindungen sind schlecht getaktet, es kommt zu Wartezeiten. Nun reagiert der Kanton und verspricht Verbesserungen – jedoch gibt er nicht in allen Punkten nach.

In der Region Rorschach sorgt der öffentliche Verkehr seit dem vergangenen Fahrplanwechsel für Ärger in der Bevölkerung. Die Goldacherin Jacqueline Schneider lancierte darauf eine Petition, die innert kurzer Zeit viel Zuspruch erhielt. Der Kanton hat anschliessend mit den betroffenen Gemeinden, den Transportunternehmen und der Petitionärin das Gespräch gesucht und die Kritikpunkte besprochen.

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Die Gespräche haben gefruchtet. Das Buskonzept wird angepasst, wie der Kanton St.Gallen am Donnerstag mitteilt – und schon ab dem 1. Juli. Ab dann wird die Linie 253 (Goldach Bahnhof–Rietli) ausgebaut. Neu verkehren von Montag bis Freitag 19 Kurse pro Tag, anstatt bisher 7, wie Patrick Ruggli, Leiter Amt für öffentlichen Verkehr, erklärt. Von 6 Uhr bis 8.30 Uhr, 11.30 Uhr bis 14 Uhr und von 15.30 Uhr bis 19 Uhr wird neu im Halbstundentakt gefahren. Und auch für die Wasserratten gibt es eine Verbesserung: An den Wochenenden von Mai bis Mitte September verkehrt die Linie 253 zusätzlich von 9 Uhr bis 19.30 Uhr im Halbstundentakt, damit die Goldacher Badi besser erschlossen ist.

Mit dem Fahrplanwechsel wird es noch besser

Eine weitere Verbesserung für die Linie 254 folgt dann mit dem Fahrplanwechsel im Dezember. Ab Fahrplan 2024 werden alle Kurse, die heute an der Haltestelle Goldach TZM/Kellen enden, bis zum Bahnhof Goldach geführt. Dadurch ergeben sich zusätzliche Umsteigemöglichkeiten zwischen Bus und Bahn via Bahnhof Goldach.

Allen Forderungen der Petition kann der Kanton aber nicht nachkommen. «Momentan ändern wir sonst nichts, behalten es aber im Auge», sagt Ruggli. So sorgte beispielsweise die fehlende Direktverbindung der Linie 254 zum Hauptbahnhof St.Gallen ebenfalls für Kritik. Da bleibt der Kanton hart.

Er begründet den Entscheid damit, dass ein Umstieg auf die S-Bahn problemlos möglich sei. «Der Direktbus aus der Region Rorschach dient vor allem als schnelle Verbindung in den Osten der Stadt. Für die Fahrt bis an den Hauptbahnhof wäre der Einsatz eines weiteren Fahrzeugs erforderlich, was zusätzliche Kosten auslöst», sagt Ruggli weiter. Zudem könne so der Korridor zwischen dem Bahnhof und dem Marktplatz entlastet werden und der ÖV behindere sich weniger gegenseitig.

Petitionärin zeigt Verständnis

Dass der Kanton nun nachgebessert hat, freut die Petitionärin Jacqueline Schneider. «Ich bin sehr erfreut, dass es so schnell Verbesserungen gibt», sagt Schneider gegenüber FM1Today. Es sei ein Zeichen dafür, dass die kritischen Stimmen gehört werden.

Dass der Kanton nicht in allen Punkten entgegenkommen kann, ist für Schneider verständlich. «Während den zahlreichen Gesprächen zeigte sich rasch, dass es nicht wahnsinnige Änderungen geben wird», sagt Schneider. Dies liege aber an der Komplexität der Sache und den Möglichkeiten im Bezug auf Finanzen – und nicht unbedingt am Willen. «Ich kann den Entscheid gut nachvollziehen, aber ich bedauere es schon, dass es nicht weitreichernde Massnahmen gibt», fügt Schneider an.

Sie appelliert darum an die Bevölkerung, an der Fahrplanvernehmlassung teilzunehmen. «Ich denke, dass es sinnvoll wäre, wenn die Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche und Anliegen dort direkt anbringen», sagt Schneider. Dies sei für die Planer eine grosse Hilfe.

Konstruktive Gespräche zielführend

Ruggli betont im Gespräch, dass die Zusammenarbeit mit der Petitionärin sehr fair abgelaufen sei: «Wir haben schnell eingesehen, dass da ein Problem besteht. Darum haben wir nun auch eine Teillösung ausgearbeitet.» Dem pflichtet auch Jacqueline Schneider bei: «Es war ein sehr wertvoller Austausch, obwohl wir beide mit anderen Haltungen und Ansichten in die Gespräche gingen.»

veröffentlicht: 25. Mai 2023 15:07
aktualisiert: 25. Mai 2023 15:07
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