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«Merkwürdig» und «hat eh nichts mehr gebracht» – das sagen Pendler zum ÖV ohne Maske

«Merkwürdig» und «hat eh nichts mehr gebracht» – das sagen Pendler zum ÖV ohne Maske

Quelle: FM1Today/Marija Lepir/Tim Allenspach

Seit Freitag muss im öffentlichen Verkehr keine Maske mehr getragen werden. Die Meinungen der Pendler am Bahnhof St.Gallen gehen dabei weit auseinander, wie unsere Umfrage zeigt.

Der Bundesrat hat per 1. April alle Corona-Massnahmen aufgehoben. Eigenverantwortung ist ab jetzt das Zauberwort. Einzig grosse Spitäler, darunter das Kantonsspital St.Gallen, haben sich dazu entschlossen, die Maskentragpflicht zu verlängern.

Verschiedene Ansichten am Bahnhof St.Gallen

Bei unserer Umfrage am Hauptbahnhof St.Gallen am Freitagvormittag stossen wir auf verschiedene Ansichten. «Für die, die sich noch schützen müssen und anfällig sind, finde ich es nicht gut. Für mich ist es aber ok», sagt eine etwas ältere Dame, bevor sie ohne Maske in den Bus steigt.

Eine junge Frau freut sich auf die Freiheit, die der Wegfall der Pflicht mit sich bringt. Sie findet es nicht verfrüht: «Wir haben es jetzt über zwei Jahre lang ausgehalten, es war schon eine Extremsituation. Deswegen finde ich es schon schön, dass man wieder zur Normalität zurückkehren kann.» Eine andere junge Frau meint, die Hälfte der Leute hätte die Maske auch vorher schon nicht richtig getragen. Da mache es keinen grossen Unterschied mehr.

«Werde die Maske verstärkt tragen»

Ganz anders sieht das ein junger Mann am Bahnhof. Er findet die Aufhebung der Maskenpflicht «merkwürdig». «Ich werde die Maske jetzt verstäkt auch in Innenräumen tragen, genau deshalb, weil es im ÖV jetzt gar nichts mehr gibt.» Für ihn fühle sich das Pendeln ohne Maske nicht richtig an.

«Ich finde es zu früh. Es ist auch schwierig, auf welche Datengrundlagen man sich jetzt beziehen will, es gibt verschiedene Argumentationen. Gefühlsmässig passt es aber noch nicht ganz.» Schaue man auf andere Länder und ihre Zahlen, beispielsweise Österreich, werden die Massnahmen wieder verschärft.

«Irgendwann muss man aufmachen»

Eine ältere Dame, die in der Bahnhofshalle gerade ein Buch liest, findet die Lockerungen gut. Jeder müsse jetzt Eigenverantwortung übernehmen. Sie sagt: «Ich bin sehr alt, ich muss schon schauen, dass ich sicher kein Corona bekomme, darum trage ich die Maske noch.» Verfrüht findet sie die Aufhebung aber trotzdem nicht: «Es ist schon gut, irgendwann muss man aufmachen. Jeder muss selber wissen.»

Ein anderer junger Mann ist gerade auf dem Sprung in den Zug und findet: «Ich bin einverstanden mit der Aufhebung, es hat in den letzten Tagen eh nicht mehr viel gebracht. Ich war sowieso immer in Gruppen mit anderen zusammen.» Er sei jetzt einfach froh, dass man wieder überall ohne Maske hin könne.

veröffentlicht: 1. April 2022 16:18
aktualisiert: 1. April 2022 16:25
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