Harte Strafe: FCSG-Fans dürfen nicht nach Zürich

Die St.Galler Fans dürfen nicht nach Zürich reisen.
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Die Ausschreitungen vom Samstag haben für den FC St.Gallen ein drastisches Nachspiel. Das Spiel vom Donnerstag gegen GC wird ohne St.Galler Fans stattfinden. Nächste Saison werden zudem bei den Partien zwischen Luzern und St.Gallen die Gästesektoren geschlossen.

Nun folgen die Konsequenzen für die St.Galler Fans nach den Ausschreitungen in Luzern – und die haben es in sich. Wie Sonja Lüthi, Vorsteherin des Departements Soziales und Sicherheit der Stadt St.Gallen, gegenüber TVO erklärt, werden die Gästesektoren im Letzigrund am Donnerstag gegen GC gesperrt. Auch Luzern wird ohne Fans nach Sion reisen müssen.

Sollte es an diesen Partien dennoch zu Vorkommnissen kommen, wird für das jeweilige letzte Saisonheimspiel der Heimsektor geschlossen. Die Espen müssten am Montag gegen Sion also möglicherweise ohne Gesänge aus dem Espenblock auskommen.

Quelle: TVO/FM1Today

Und es kommt noch dicker: In der nächsten Saison werden die Partien zwischen Luzern und St.Gallen jeweils ohne Gästefans stattfinden. Dies aufgrund der Erkenntnis, dass sich «der harte Kern der beiden Fanlager von St.Gallen und Luzern insbesondere bei Auswärtsspielen nicht korrekt verhält», heisst es in der Mitteilung der KKJPD. Der Entscheid sei gemeinsam der Swiss Football League und den beteiligten Clubs gefällt worden.

Lüthi betont im Gespräch, dass sie kein Verständnis für die Ausschreitungen habe. «Die Ereignisse in Luzern sind überhaupt nicht tolerierbar», sagt sie deutlich. Dies habe nichts mehr mit Sport zu tun. Gewalt habe weder im noch ums Stadion etwas zu suchen.

Behörden greifen härter durch

Dass bei solchen Ausschreitungen gegen alle Fans hart durchgegriffen wird, zeigen die jüngsten Entscheide in Basel und Sion. Dort wurden die heimischen Fankurven für die nächste Partie geschlossen.

Auch finanziell könnte das Spiel in Luzern noch ein Nachspiel für den FCSG haben. Da die Fans während des Spiels Petarden gezündet hatten und das Spiel mehrere Male unterbrochen werden musste, ist auch bei der SFL noch ein Disziplinarverfahren hängig. In ähnlichen Fällen waren Klubs jeweils mit einer Busse von 10'000 bis 20'000 Franken bestraft worden.

Fans wollen Ereignisse intern aufarbeiten

Der Dachverband 1879, die Fanorganisation des FCSG, erklärt in einem Statement, dass jegliche Form von Kollektivstrafen grundsätzlich abgelehnt würden. «Angesichts der groben Verfehlungen aus dem St.Galler Fanlager werden die Vorkommnisse intern aufgearbeitet», schreibt der Dachverband 1879. Daher werde man auf eine Anreise ans Auswärtsspiel am Donnerstag verzichten und das Spiel gemeinsam im St.Galler Bierhof verfolgen.

Auch der Präsident des FCSG, Matthias Hüppi, äussert sich zum Vorfall: «Die Vorkommnisse am letzten Samstag lassen keinen Handlungsspielraum mehr zu, und es werden seitens der Behörden und des FCSG keine Regelverstösse toleriert. Alle wissen, was auf dem Spiel steht.»

Das Ziel sei und bleibe es, gewaltbereite Personen konsequent von allen Heim- und Auswärtsspielen fernzuhalten.

Ausschreitungen forderten sieben Verletzte

Es waren wüste Szenen, die sich am Samstag in Luzern nach der Partie zwischen dem FC Luzern und dem FC St.Gallen abspielten. FCSG-Anhänger warfen unter anderem Pyros in Richtung der Luzerner Fans. Die Bilanz: Sieben Verletzte, enttäuschte Clubs und viel Frust in der Politik und bei den Fans. Sanktionen wurden gefordert.

Quelle: CH Media Video Unit / Katja Jeggli

veröffentlicht: 23. Mai 2023 14:03
aktualisiert: 23. Mai 2023 15:33
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