«Habe noch immer Gänsehaut» – Rheintaler Influencerin von schwarzem Bus verfolgt

Stefanie, eher bekannt als «stefkjoson» fährt einen Mercedes-AMG GT 63 S. Hat ihr teures Auto die Verfolger angelockt? (Symbolbild)
© Instagram/stefkjoson / Getty
Es gibt wenige Dinge, die unheimlicher sind, als nachts verfolgt zu werden. Genau diese Erfahrung musste eine Rheintaler Influencerin und Unternehmerin in St. Margrethen machen. Mit ihrem Erlebnis scheint sie nicht alleine zu sein.

Es klingt ein bisschen wie im Film: Ein schwarzer Transporter verfolgt nachts eine junge Autofahrerin und lauert ihr auf einer Raststätte auf. Genau das musste die Rheintaler Influencerin und Unternehmerin Stefanie, die auf Instagram als «stefkjoson» bekannt ist, am eigenen Leib erfahren. Als sie am Abend des 12. Aprils gegen 23 Uhr auf der Autobahn von Rebstein in Richtung St. Margrethen unterwegs war, bemerkte sie pötzlich einen schwarzen VW-Bus hinter sich. «Als ich schneller fuhr, fuhr er ebenfalls schneller. Aber ich dachte mir nichts dabei, schliesslich waren wir auf der Autobahn», sagt die 26-Jährige gegenüber FM1Today.

Als sie die Ausfahrt bei St. Margrethen nahm, folgte der Bus ihr noch immer. «Um zu schauen, ob sie mir wirklich folgen, fuhr ich den Kreisel zweimal.» Der Bus nahm die Ausfahrt Richtung Österreich und Stefanie fuhr zu einem Restaurant, für sie war die Sache somit erledigt.

Einbildung oder Bauchgefühl?

Als sie das Restaurant verliess, stellte sie mit Schrecken fest, dass ihr Auto zugeparkt war – und zwar vom schwarzen VW-Bus. «Ich habe die Angewohnheit, mein Auto immer relativ weit nach hinten zu stellen, aus Angst, es werde verkratzt. Darum habe ich auch an diesem Abend mein Auto weit weg vom Gebäude abgestellt.»

Stefanie ging zurück ins Lokal und wollte warten, bis die beiden Männer aus dem Bus aussteigen. Doch das taten sie nicht. «Ich dachte: ‹Ach komm, bild dir nichts ein, geh einfach zum Auto›.» Aber als sie sich dem Parkplatz näherte, überkam sie ein schlechtes Gefühl. «Irgendwas in mir sagte: ‹Mach das jetzt nicht. Der Bus hat eine Schiebetür und drin sitzen zwei komische Männer›.»

Wie die beiden Insassen aussahen, weiss Stefanie nicht. Sie vermied jeglichen Augenkontakt. Im Restaurant bat sie jemanden, sie zu ihrem Mercedes-AMG GT 63 S zu begleiten. «Als ich dann wieder in meinem Auto sass, fuhren sie davon.»

«Hätte nicht damit leben können, wenn jemandem etwas passiert wäre»

Der Vorfall hinterliess Spuren bei der 26-Jährigen. Sie brauchte einen Tag, um richtig zu realisieren, welcher potenziellen Gefahr sie ausgesetzt war. «Für mich war klar, dass ich den Vorfall mit meiner Community teilen muss.» Sie habe eine starke Community, wie sie sagt. Mit über 180'000 Followern, davon 94 Prozent weiblich und 30 Prozent Frauen aus der Schweiz, fühlte sie sich verpflichtet, darauf aufmerksam zu machen. «Ich habe es gepostet, um alle zu warnen. Mir war egal, was jemand von mir denken könnte. Ich hätte nicht damit leben können, wenn jemandem ein paar Tage später etwas passiert wäre.»

Der Post ging laut Stefanie innert einer Stunde viral. Zig Male wurde er geteilt. Und es meldeten sich Betroffene: «Zwei Frauen haben mir geschrieben, dass ihnen dasselbe passiert sei. Einmal in Widnau bei der S-Kurve und einmal in Marbach bei einer Pizzeria. Das gleiche Schema, auch hatten beide ein teures Auto.»

Auf Instagram warnte Stefanie ihre Follower und erzählte von ihrem Erlebnis.

© Instagram

Keine Meldungen bei der Polizei

Die Polizei verständigt hat die Unternehmerin nicht. Eine Followerin habe es der Polizei gemeldet. Der Kantonspolizei St.Gallen sind solche Fälle nicht bekannt, wie sie auf Anfrage mitteilt. Habe man das Gefühl, verfolgt zu werden, solle man die Polizei verständigen. Im Fall von Stefanie sei es ausserdem gut gewesen, dass sie nicht alleine zum Auto gegangen sei.

Über die Absichten der Männer kann Stefanie nur spekulieren. Sicher ist aber, dass der Vorfall der jungen Frau noch immer nah geht. «Wenn ich daran denke, bekomme ich gleich wieder Gänsehaut. Das war einfach nicht normal.» Sie sei aber sehr froh über ihre Reaktion. «Ich wollte meine Community dafür sensibilisieren, sich unbedingt Hilfe zu holen, wenn man in einer Situation ein ungutes Gefühl hat.»

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veröffentlicht: 1. Mai 2023 06:20
aktualisiert: 1. Mai 2023 08:29
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