Drei St.Galler Politiker wollen Französisch erst ab Oberstufe
Unbestritten sei, dass Schulkinder eine erste Fremdsprache in der Primarschule und in ihrer weiteren Schullaufbahn eine zweite Landessprache erlernen sollen. Dies schrieben Brigitte Pool, Ruth Keller-Gätzi und Raphael Frei in einer kürzlich eingereichten Interpellation.
Unbefriedigende Praxis
«Diese Ziele müssen aber nicht zwingend mit Französisch und Englisch in der Primarschule erreicht werden», hiess es in der Interpellation weiter. Die aktuelle Praxis sei unbefriedigend. Die Sprachkompetenzen in den lokalen Landessprachen gingen zurück. Dem Erlernen der Erstsprache in der Primarschule müsse wieder mehr Priorität gegeben werden, so die Interpellanten.
Die Kantonsrätinnen und Kantonsräte wollen deshalb von der St.Galler Regierung unter anderem wissen, ob eine Möglichkeit besteht, Französisch erst ab der Oberstufe zu unterrichten. Aus Sicht der Interpellanten könnten die Schulkinder damit bei der Anzahl Lektionen, die im Kanton überdurchschnittlich hoch seien, entlastet werden. Ein stärkerer Fokus auf die Grundkompetenzen Rechnen, Lesen und Schreiben werde möglich.
Zwei Fremdsprachen sind Pflicht
Die St.Galler Bildungsdirektorin Bettina Surber (SP) hatte in einem Interview mit dem «St.Galler Tagblatt» Ende September gesagt, dass die sogenannte Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos-Konkordat) zum Unterrichten zweier Fremdsprachen in der Primarschule verpflichte. Die Interpellanten wollen wissen, ob die Regierung bereit ist, sich diesbezüglich für eine Anpassung von Harmos einzusetzen.
(sda)
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