Die SVP nimmt Barbershops und Nagelstudios im Kanton St.Gallen ins Visier
Quelle: TVO
In Städten wie Wil, Chur oder St.Gallen findet man eine Vielzahl an sogenannten Barbershops. Im Vergleich zu üblichen Coiffeur-Geschäften locken sie die Kundschaft mit billigen Preisen an. Auch eine Voranmeldung ist in der Regel nicht nötig.
Gefühlt hat die Anzahl solcher Betriebe in jüngster Zeit nochmals zugenommen. Und auch Nagelstudios scheinen im Trend zu sein. Die SVP hegt jedoch Zweifel an der Erfolgsgeschichte dieser Geschäftsmodelle. Sie vermuten andere Gründe hinter dem Aufkommen von Barbershops und Co.
Happige Vorwürfe an die Betriebe
Sowohl im Kantonsrat als auch im Wiler Stadtparlament haben SVP-Vertreter einen Vorstoss eingereicht. Darin lassen sie ziemlich offen durchblicken, worin sie den Grund für die Zunahme an solchen Geschäften sehen. Nicht umsonst lautet der Titel der Interpellation im Kantonsrat: «Zunahme von Schwarzarbeit und Geldwäscherei im Kanton St.Gallen?»
Ganz sicher ist sich die SVP dann doch nicht, wie das Fragezeichen wohl zum Ausdruck bringen soll, aber ihren Verdacht äussert die Partei trotzdem mehrmals ziemlich deutlich. Etwa wenn von «teuren Geschäftslagen» und «niedrigen Kundenfrequenzen» die Rede ist. Da stelle sich die Frage nach der Wirtschaftlichkeit, so die SVP.
Was sagt der Fraktionspräsident der SVP aus St.Gallen dazu? Und wie reagiert die politische Gegenseite? Du erfährst es im TVO-Beitrag oben.
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SVP stört sich an Herkunft der Angestellten
Doch nicht nur die vermuteten unlauteren Geschäftsmethoden sind der rechtskonservativen Partei ein Dorn im Auge. Die Belegschaft stamme in vielen Fällen aus Ländern ausserhalb der EU, mit denen die Schweiz keine Personenfreizügigkeit unterhalte, so die SVP. Für Staatsangehörige von solchen Drittstaaten seien Arbeitsbewilligungen grundsätzlich nur für Fachkräfte erhältlich. Es sei fraglich, ob dies in der Regel für alle Angestellten der erwähnten Dienstleistungen zutreffe.
Dass in Barbershops und Nagelstudios nicht alles mit rechten Dingen zugeht, macht die SVP ausserdem daran fest, dass «in vielen Fällen Quittungen für die Dienstleistungen nur auf ausdrückliches Verlangen der Kundschaft ausgestellt werden».
Ob etwas dran ist an den Vermutungen der SVP, muss sich erst noch zeigen. Sowohl der Vorstoss im Kantonsrat als auch jener im Stadtparlament wurden von der Regierung noch nicht beantwortet.