Der Wiler Turm stösst an die Belastungsgrenze – jetzt wird es teuer für die Stadt
2004 feierte die Stadt Wil ihr 1250-jähriges Bestehen. Unter anderem wurde dafür auf dem Hofberg auch ein Aussichtsturm errichtet. 550'000 Franken kostete die Holzkonstruktion, 300'000 Franken davon wurden von Sponsoren bezahlt.
Schon damals war klar, dass das Bauwerk regelmässige Unterhaltsarbeiten benötigen würde. Bereits 2018 und 2021 wurden dann aber grössere Teilsanierungen nötig. Damals hiess es aber vonseiten der Stadt noch, der Turm befinde sich in einem guten Zustand. Wie sich nun zeigt, handelte es sich dabei um eine Fehleinschätzung.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
«Konstruktion ist an Belastungsgrenze angelangt»
Eine vom Parlament veranlasste Untersuchung zeigt, dass es wesentlich schlechter um den Turm steht als angenommen. Bereits 2020 hätten Ingenieure auf den Messdaten eine Belastung einzelner Stützen zu 99 Prozent festgestellt, heisst es im Bericht des Stadtrats. «Dies bedeutet, dass die Konstruktion an der Grenze ihrer Belastbarkeit angelangt ist.»
Spätestens 2025 müsste der Turm gesperrt werden, da dann seine Lebensdauer erreicht wäre. Ursprünglich hiess es noch, das Wiler Wahrzeichen würde rund 80 Jahre überstehen. Auch das eine Fehleinschätzung.
Sanierung teurer als der Bau
Damit es nicht zu einer Schliessung des Wiler Turms kommt, wird nun eine grössere Sanierung fällig. Diese wird rund 670'000 Franken kosten – und ist damit teurer als die ursprünglichen Gesamtkosten. Zur Diskussion stand sogar ein Ersatz des Bauwerks durch ein neues Projekt. Dieses wäre mit rund einer Million Franken aber noch teurer geworden.
Mit den Massnahmen soll der Turm einerseits saniert, anderseits aber auch besser vor der Witterung geschützt werden. Die Umsetzung ist bereits für 2025 und 2026 vorgesehen. Dazu muss aber erst einmal das Wiler Stadtparlament seine Zustimmung zum Kredit über 670'000 Franken geben.