«Das ist ein neues Leben für mich»: Rorschacher Firma bildet Geflüchtete aus

Quelle: TVO

Sich in einem neuen Land eine neue Lebensgrundlage zu erarbeiten, ist nicht einfach. Eine Rorschacher Firma hilft Geflüchteten dabei, sich in der Schweiz zu integrieren und Fuss zu fassen – dank einer Ausbildung zum Plattenleger. Eine Win-win-Situation für die Geflüchteten sowie das Unternehmen, wie beide sagen. TVO hat sie auf der Baustelle besucht.

Rohullah Ehsani ist vor dreieinhalb Jahren aus Afghanistan in die Schweiz geflüchtet. Er hat gerade frisch eine Ausbildung zum Plattenleger bei der Firma M. Baumann in Rorschach begonnen. Für den jungen Mann ein Glücksfall: «Ich bin sehr froh, dass ich hier in der Schweiz die Schule besuchen und arbeiten kann.» Zudem habe er so Freunde gefunden und könne sein Deutsch verbessern.

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Ehsani ist nicht der erste Geflüchtete, der beim Rorschacher Unternehmen seine Ausbildung absolviert. Bereits seit acht Jahren arbeitet der Plattenlegerbetrieb mit Geflüchteten zusammen und hat seither zehn Geflüchtete ausgebildet. Dabei habe man sehr positive Erfahrungen gemacht, erklärt Patrice Baumann, stellvertretender Geschäftsführer, gegenüber TVO: «In den vergangenen Jahren konnten wir Leute ausbilden, die uns für die Zukunft weiterhelfen. Und wir sind darauf angewiesen, selbst gute Leute auszubilden, da der Arbeitsmarkt ausgetrocknet ist.»

Bisher konnten so fünf Mitarbeiter gewonnen werden. Einer von ihnen ist Juma Mohaseli. Der 29-Jährige ist seit sieben Jahren mit viel Freude dabei. «Ich bin jeden Tag motiviert. Ich habe hier gute Kollegen, einen guten Chef, kriege eigene Aufträge und kann selbstständig arbeiten. Das macht Spass», sagt er gegenüber TVO.

Die Ausbildung hatte für ihn aber auch noch weitere Vorteile, wie er sagt: «Ich darf hier leben und kann wieder reisen – das ist ein neues Leben für mich.» Denn mittlerweile wurde seine Aufenthaltsbewilligung hochgestuft und er kann endlich wieder seine Familie in Afghanistan besuchen.

Doch die Lehre ist kein Selbstläufer. Laut Baumann brauche es einen grossen Willen, um die Ausbildung durchzuziehen. Bisher sei er aber nicht enttäuscht worden: «Sie zahlen es mit Leistung zurück. Die meisten sind auch sehr zuverlässig, weil sie wissen, worum es geht. Sie haben ja ihre Familien verlassen, um ihnen auch etwas zurückzugeben.» Auch mit den schulischen Leistungen sei er bisher immer zufrieden gewesen. Daher ist für ihn klar: Auch in Zukunft will er Geflüchteten eine Chance geben.

(red.)