Offene Läden: Weichen Schweizer nun nach Liechtenstein aus?

Das Schutzkonzept von Coop wird laufend angepasst. (Archiv)
© Keystone
Viele erledigen in der Schweiz am heutigen Heiligabend noch ihren Grosseinkauf – die Läden bleiben in den nächsten drei Tagen, bis auf Bäckereien, geschlossen. Liechtenstein ist diesbezüglich weniger streng.

Bei seinen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus orientiert sich das Fürstentum Liechtenstein weitestgehend am Schweizer Weg. Das Land ist am Sonntag in eine «Winterruhe» gegangen, um die Zahlen zu senken und die Spitäler (in der Schweiz) zu entlasten.

So sind Veranstaltungen verboten und die Gastronomie geschlossen. Auch Kulturbetriebe und alle möglichen Freizeitzentren müssen bis zum 10. Januar dicht machen. Einkaufsläden können hingegen offen bleiben, auch sonntags. Die Schweiz ist bezüglich Geschäften strikter. An Sonntagen dürfen nur Bäckereien ihre Ware anbieten. Sogar Tankstellenshops sind – bis auf den reinen Spritverkauf – zu.

Schutzkonzepte statt Schliessung

In einer Mitteilung schrieb die liechtensteinische Regierung: «Für alle Betriebe gelten wie bisher die strengen Vorgaben der jeweiligen Schutzkonzepte.» Eine Schliessung der Läden sei, anders als im Frühling, nicht vorgesehen.

Über die Weihnachtsfeiertage am 25. und 26. Dezember sowie am Sonntag, 27. Dezember, sind unter anderem die «Coop Pronto» in Vaduz, Eschen und Balzers geöffnet. Auch die Coop-Supermärkte in Vaduz, Schaan und Balzers öffnen am 26. und 27. Dezember.

Coop: «Schutz hat Priorität»

Ob Coop nun mit einem Ansturm von Kundinnen und Kunden aus der Schweiz rechnet, will Mediensprecher Andrea Ruberti nicht beantworten. Coop äussere sich «grundsätzlich nicht zu Spekulationen». Aber: «Aktuell bewegt sich die Kundenfrequenz im normalen Rahmen der Weihnachtszeit.»

Die Schutzkonzepte würden laufend an die behördlichen Vorgaben angepasst. «Der Schutz unserer Mitarbeitenden sowie der Kundinnen und Kunden hat für Coop oberste Priorität.»

Fest steht: Das Fürstentum Liechtenstein ist das einzige grenznahe Ausland, in das in den kommenden Tagen ausgewichen werden kann. Sowohl das österreichische als auch das deutsche Grenzgebiet verlangen bei der Einreise einen negativen Test oder gar eine zehntägige Quarantäne – was den Einkaufstourismus verunmöglicht.

(lag)

veröffentlicht: 24. Dezember 2020 13:47
aktualisiert: 24. Dezember 2020 13:47
studio@radiofm1.ch