Limp Bizkit, was war das denn?

Der Headliner des diesjährigen Openair Lumnezia, Limp Bizkit, kam, sah – und ging wieder. Begeisterung blieb wenig zurück, die Fans sind enttäuscht.

Es hätte DAS Konzert des Festivals im Val Lumnezia am Freitag sein sollen – der Name Limp Bizkit versprach eine fulminante Show. Entsprechend gross war die Enttäuschung, als der Funken von der Bühne nicht über den Fotograben hinaussprang und die Besucher erfasste.

«Bin nach 30 Minuten weggelaufen»

Keine Angst, Moshpits, Feuerwerk im Publikum und Headbanger gab es trotzdem, wie sich das für ein Nu-Metal-Konzert gehört. Allerdings waren die «Wall of Death» (wenn sich in der Konzertmenge ein Graben auftut und auf Kommando beide Seiten aufeinander losrennen) von Stress und SDP verrückter und die Sprünge der Fans höher.

«Es war einfach eine halbe Stunde zu früh fertig», sagt Silvan aus Neukirch. Er ist Limp-Bizkit-Fan und hat entsprechend noch einige Lieder vermisst, welche die Band nicht gespielt hat. «Die Stimmung vorne war der Hammer, aber die Interaktion mit dem Publikum und eine richtige Verabschiedung haben gefehlt.»

«Ich bin nach einer halben Stunde gegangen. Ich hatte einfach das Gefühl, die Band hatte keinen Bock, so konnte der Funke auch nicht überspringen», sagt Raphael aus Egnach. «Was am meisten Stimmung brachte, waren Songs, die nicht von ihnen waren, das war wahnsinnig schade.» Gleicher Meinung ist auch Jan aus Zug. «Leadsänger Fred Durst sah man an, dass er keine Lust hatte, das hat mich vor allem gestört», sagt der Limp-Bizkit-Fan. «Ich habe die Band schon öfters gesehen, zum Beispiel am Greenfield, und da war einfach mehr Leben in der Show.»

War die Show einfach nur zu kurz?

Nicht alle Besucherinnen und Besucher waren aber auf ganzer Linie von Limp Bizkit enttäuscht. «Ich fand das Konzert hammermässig gut, nur leider viel zu kurz», sagt Joana. Auch sie hat die Band schon öfters live erlebt. «Natürlich herrscht an einem Openair eine andere Stimmung als an einem Konzert, trotzdem fand ich die Show sehr gut», sagt die Churerin.

«Limp Bizkit waren einer der Hauptgründe, warum ich gekommen bin und ich fand das Konzert sehr gut», sagt Angelo aus Schiers. «Ich hätte zwar mehr Stimmung erwartet, aber es war trotzdem geil.»

Wer sich selbst ein Bild vom Konzert verschaffen will, voilà:

Quelle: FM1Today

Neues Highlight: Samstagabend

Trotz eines durchzogenen Freitagabends freuen sich die Besucherinnen und Besucher auf den letzten Abend, zumal das Festivalgelände bislang grösstenteils vom Regen verschont geblieben ist und noch absolut Turnschuh-tauglich ist. «Nachdem Limp Bizkit durchgefallen sind, ist der Samstag mein neues Highlight. Es stehen viele tolle Acts an, ich werde den Grossteil des Abends vor der Bühne verbringen», sagt Silvan.

Tagsüber tummeln sich die Besucher noch auf dem Zeltplatz, dort wird bei perfektem Openair-Wetter (eher sonnig bei gut 20 Grad) gegrillt und etwas Schlaf nachgeholt. Die ersten bauen ausserdem bereits ihre Zelte ab, um am Samstag nach dem letzten Konzert direkt den Heimweg anzutreten oder am Sonntag den ersten Zug zu erwischen.

Fabienne Engbers
veröffentlicht: 27. Juli 2019 16:23
aktualisiert: 27. Juli 2019 16:23
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