«Rock'n'Roll ehr Wixxer!»

Das 41. OpenAir St. Gallen hat allerhand grosse Namen und tolle Konzerte im Angebot. Dass am Samstagmittag das Zelt der Sternenbühne rammelvoll ist und die Leute jeden Song mitsingen ist aber doch aussergewöhnlich. Wir waren bei «Knöppel» mittendrin und schrien mit.

«Du stohsch Abseits du Wixxer, drüüüü Meter im Abseits du Wixxer», lautstark sangen am Samstagmittag die Fans im Zelt der Sternenbühne mit und das bevor das Konzert überhaupt begonnen hatte. Die Stimmung war ausgelassen und die Besucher füllten das Zelt trotz des Konzertes, welches zeitlich wohl etwas abseits war. Schon in den frühen Morgenstunden wurde man überall erinnert: «Gell - am Mittag spielt denn de Schtooikär uf de Sternebühni.» Und wie er das tat, auch wenn er nicht mehr als Jack Stoiker sondern als Knöppel auf der Bühne steht.

«Hüt wird onaniert» - Der wahre Headliner

Daniel Mittag, alias Midi alias Jack Stoiker kam mit einer Dose Bier auf die Bühne und die Zuschauer feierten ihn als wäre er der eigentliche Headliner des Festivals. Die Luft schien zu brennen und er grinste schelmisch verschmitzt in die Menge. In dieser haben sich kreative Fans eingefunden, die Transparente aus Camping-Material gebastelt haben. Der «Gott der schlechten Musik», oder «Bob Dylan für Arme», wie er unter anderem genannt wird, gab vom ersten Takt an Vollgas und riss das Publikum mit.

«Denn chaufi halt Prada - Ihr Wixxer!»

Kaum hatte die Band die ersten Takte rausgehauen wurde getanzt und herum gesprungen. In den hinteren Reihen schauten sich, mehrheitlich Leute von ausserhalb fragend an, warum alle in tiefstem St. Galler-Dialekt mitjohlten. Knöppel liessen keinen ihrer Hits aus und brachte mit ihrem Punk das Publikum in Fahrt, welches bei jedem Lied textstark mitsang. Es wurde mit der Zeit immer verrückter, Zuschauer liessen sich zum Crowdsurfing animieren und man verfluchte Leute, die sich über einen lustig machen. Knöppels Hit «Prada» kam beim Publikum besonders gut an: «Es isch eifoch s'geilst soo abz'gooh mit eim wo isch wie mir!»

Raphael Rohner
veröffentlicht: 1. Juli 2017 16:12
aktualisiert: 2. Juli 2017 12:16
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