«OASG bleibt in den Herzen der Leute»

Am Sonntagabend gehen vier Tage Ausnahmezustand im Sittertobel zu Ende. Die Veranstalter des OpenAir St.Gallen sind überzeugt, dass die 42. Ausgabe positiv in die Geschichte eingehen wird – trotz 3000 unverkaufter Eintritte.

Mediensprecherin Sabine Bianchi bezeichnete diesen Moment als eines der Highlights des Festivals: Als die Nachtschwärmer am Donnerstagabend auf das Gelände stürmten. Bei der Suche nach einem perfekten Zeltplatz hatten die Besucherinnen und Besucher dieses Jahr aber nicht so viel Konkurrenz wie auch schon. Verschiedene Flächen – auch an gut gelegenen, flachen Standorten – blieben frei.

Leute schlafen lieber zu Hause

«Wir stellen eine Tendenz fest, dass viele Leute zum schlafen und duschen lieber nach Hause gehen, als zu zelten», sagt Festivaldirektor Christof Huber. Dank der ÖV-Verbindungen komme man auch mitten in der Nacht noch heim. «Und vielleicht hatten die Regenfälle der letzten Jahre eine abschreckende Wirkung.» Huber erachtet es nicht als dramatisch, dass es weniger Camper gibt. «Wir haben die Chance, gewisse Freiflächen für andere Angebote zu nutzen.»

Die Eröffnung zum Nachschauen:


Nicht ausverkauft – «eine Delle»

27'000 Openairler feierten im Sittertobel eine viertägige Hochsommerparty – das Thermometer zeigte ab Samstag fast 30 Grad an. Der Regen vom Donnerstagabend vermochte das Gelände nicht in ein «Schlammgallen» zu verwandeln. 3000 Tickets gingen trotz dieser guten Witterung nicht weg. Nach vielen ausverkauften Jahren sei dies eine «Delle», findet Festivaldirektor Huber. «Wir müssen genau anschauen, woran das gelegen hat. Den einen Grund gibt es aber nicht. Womöglich hat mitgespielt, dass wir mit dem Programm die Jungen nicht überzeugt haben.» Das diesjährige OASG bleibe dafür in den Herzen der Leute, die da waren.

Illegales Konzert hat keine Konsequenzen

Am Freitag überraschte nicht einer der geladenen Acts, sondern die deutsche Band Stepfather Fred. Die Bandmitglieder schmuggelten sich an verschiedenen Kontrollstellen vorbei, schafften es aufs Gelände und gaben dort ein illegales Konzert. «Für die Musiker und auch einige Besucher war das ein riesiges Gaudi», sagt Huber. Nach zwei Hits habe er den Buhmann spielen müssen, um die Rettungsachse wieder freizugeben. Konsequenzen wird der Auftritt von Stepfather Fred nicht haben, versichert der Festivaldirektor. «Wir nehmen diesen Streich sehr locker.» Zum Tagblatt-Artikel über das illegale Konzert.

Die grosse Show von Depeche Mode

Depeche Mode, der Samstagabend-Headliner aus den 80ern, löste laut Huber genau das ein, was die Leute erwartet hatten: «Eine grosse Show mit vielen Hits, ruhigen Tönen und extremer Spielfreude.» Der französische DJ Kungs habe später «den Abend seines Lebens gehabt». «Er holte die Jungen ab. Wir freuen uns darüber, dass so viele Generationen miteinander gefeiert haben.» Für Hühnerhaut-Momente sorgten laut den Besuchern Sigrid und Angus & Julia Stone, die am Samstag auf der Sternenbühne auftraten. Am Donnerstag überzeugten Feine Sahne Fischfilet und Portugal. The Man – zum Abschluss am Sonntag dann Saint City Orchestra, Hecht, Lo & Leduc sowie The Killers.

Sonne und Alkohol, am Sonntag nochmal Vollgas geben oder Kungs – das bleibt der Partymeute in Erinnerung:

Das Sommerwetter spielt nicht nur den Festivalgängern, sondern auch den Helfern in die Karten. Rund zwei Wochen werden sie mit dem Abbau beschäftigt sein. Der Rekultivierung der Wiesen komme das schlammarme Festival ebenfalls zugute, versichert Huber. Das 43. OpenAir St.Gallen findet vom 27. bis zum 30. Juni 2019 statt.

Mit einem Liveblog führte FM1Today die Festivalbesucher und die Daheimgebliebenen durch das OASG. Alle Geschichten – darunter die kreativste Zeltkonstruktion, die Besucher mit dem längsten Anreiseweg, Bilder vom Sitterstrand, Public Viewing und Stars and Stripes – hier zum Nachlesen und -schauen. Alle Bildergalerien findest du angehängt. Viel Spass beim Durchklicken!

Laurien Gschwend
veröffentlicht: 1. Juli 2018 18:04
aktualisiert: 2. Juli 2018 10:57
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