Rapper Chris Brown nach Festnahme gegen Kaution wieder frei

Viel Arbeit für die Polizei in Los Angeles: Rüppel-Rapper Chris Brown wurde festgenommen.
© KEYSTONE/AP/DAMIAN DOVARGANES
Nach einem fast zwölfstündigem Nervenkrieg mit der Polizei ist US-Rapper Chris Brown festgenommen worden. Am Dienstagabend kam er gegen eine Kaution von 250'000 Dollar wieder frei. Er muss sich am 20. September vor Gericht verantworten.

«Chris ist wieder draussen und wohlauf», erklärte sein Anwalt über den Kurzbotschaftendienst Twitter. «Die Vorwürfe gegen ihn sind nachweislich falsch.»

Bei der Polizei wurde Anzeige wegen eines Angriffs mit einer tödlichen Waffen erstattet, wie die Behörde mitteilte. Brown soll eine Frau auf seinem Anwesen mit einer Pistole bedroht haben. Der Festnahme war ein stundenlanger Showdown vorangegangen.

In der Nacht zu Dienstag (Ortszeit) waren Beamte erstmals vor der Villa erschienen, nachdem die Frau telefonisch um Hilfe gerufen hatte. Brown warnte daraufhin die Polizisten in einer Reihe wütender Videos, die er auf der Internet-Plattform Instagram veröffentlichte, vor dem Betreten seines Anwesens.

«Wenn Ihr mit eurem Durchsuchungsbefehl für was auch immer hier ankommt, werdet ihr nichts sehen, ihr Idioten», sagte Brown in einem der Videos. Er spielte zudem auf die jüngsten Vorwürfe gegen die US-Polizei im Zusammenhang mit Übergriffen gegen Afroamerikaner an: «Ihr seid die schlimmste Bande der Welt, die Polizei».

Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) rückten die Polizisten dann erneut an - diesmal mit einem Durchsuchungsbefehl. Sie drangen in die Villa ein und nahmen den Sänger fest.

Laut TMZ soll Brown zwischenzeitlich eine Tasche aus dem Fenster seiner Villa geworfen haben. Die Polizei habe darin eine Pistole und Rauschgift entdeckt. Eine Bestätigung für den Bericht gab es zunächst nicht.

Nach Polizeiangaben hatte die Gewinnerin des Miss-California-Regional-Schönheitswettbewerbs, Baylee Curran, den Fall ins Rollen gebracht. In der Nacht zu Dienstag hatte sie demnach aus Browns Villa die Polizei zu Hilfe gerufen, weil der Sänger sie mit einer Waffe bedroht habe.

Auch Curran wandte sich über Instagram an die Öffentlichkeit. «Wenn jemand eine Waffe an Deinen Kopf hält, was machst Du dann? Du rufst die Polizei», sagte sie. Wie Curran dem US-Nachrichtenportal «extra» sagte, habe sie sich in Browns Villa aufgehalten, um die Zusammenarbeit bei anstehenden Video-Drehs zu besprechen. Als sie eine Diamantkette in der Villa bewundert habe, sei ein Freund Browns ausgerastet und habe sie angeschrien.

Brown selbst habe sie daraufhin mit einer Waffe bedroht und aufgefordert, sein Grundstück zu verlassen. An der Türschwelle hätten Freunde Browns sie noch dazu bringen wollen, eine Verschwiegenheitserklärung zu unterschreiben. Die Nachbarn hätten die Aufregung mitbekommen und, wie sie wenig später auch, die Polizei alarmiert.

Brown war bereits mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Er wurde verurteilt, weil er 2009 seine damalige Freundin, die Sängerin Rihanna, verprügelt hatte. Rihanna hatte wegen der Attacke ihre Auftritt bei der Grammy-Show absagen müssen.

2014 sass er wegen Handgreiflichkeiten mit einem Mann mehrere Monate im Gefängnis. Erst im März 2015 hatte er sämtliche Bewährungsauflagen erfüllt.

veröffentlicht: 31. August 2016 03:13
aktualisiert: 31. August 2016 15:10
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