Die «079»-Nummer gehört einem Mann

Lo & Leduc sorgen mit ihrem «079» Song für Aufsehen.
© Tagblatt/Mareycke Frehner
Dominik Bärlocher hat den Sommerhit «079» von Lo & Leduc genauer unter die Lupe genommen. Er hat die Nummer der Angebeteten aus dem Song herausgefunden und den Verliebten so vor dem Tramunfall gerettet.

«Ich habe offensichtlich nichts Besseres zu tun», sagt Dominik Bärlocher, Senior Editor bei der Digitec Galaxus AG und lacht. «Nein, natürlich habe ich Besseres zu tun. Ich fand die Idee einfach so lustig, dass ich einen Morgen dafür geopfert habe.» Bärlocher hat recherchiert und die Nummer vom Song «079» von Lo & Leduc herausgefunden. «Ursprünglich wollte ich ein Szenario schaffen, in dem der Verliebte die Handynummer seiner Angebeteten zu einem anderen Zeitpunkt herausfindet, damit es nicht zum Tramunfall kommt.»

«079» ist auf Platz eins

Seit zwölf Wochen ist Lo & Leducs Song «079» auf Platz eins der Schweizer Single-Hitparade. Das Lied handelt von einem Verliebten, der die Handynummer seiner Angebeteten will. Sie gibt ihm aber nur die Vorwahl «079». Im Song singen die beiden davon, dass sie zehn Millionen verschiedene Telefonnummern durchtelefonieren müssen und dass das maximal sechseinhalb Jahre dauern würde, wenn man pro Anruf 20 Sekunden braucht. Als der Protagonist endlich die richtige Nummer hat, wird er von einem Tram angefahren.

Protagonist hätte Tram verpasst

Dominik Bärlocher hat das durchgerechnet und kommt zu einem anderen Schluss. «Nimmt man die vorhandenen Angaben, also zehn Millionen Kombinationen und 20 Sekunden pro Anruf, so würde der Protagonist sechs Jahre und vier Monate brauchen um alle durchzutelefonieren.» Zwei Monate kürzer also, als im Song beschrieben. Damit würde der verhängnisvolle Tramunfall wohl gar nicht erst passieren. «Der Mann würde aber nur telefonieren, 24 Stunden am Tag.»

Er habe sich dann überlegt wie es wäre, wenn der Protagonist arbeiten und schlafen würde. «Ab dem Moment ist die Recherche eskaliert.» Bärlocher hat herausgefunden wie viele 079-Nummern im Umlauf sind - 8,43 Millionen. Er geht ausserdem davon aus, dass der Protagonist mit Männern kürzer telefonieren müsste, als mit Frauen. Mit ein bisschen Demografie kam er zum Schluss, dass der Mann - würde er nicht schlafen, essen oder arbeiten - rund fünfeinhalb Jahre bräuchte, um seine Angebetete zu finden.

Die Nummer gehört einem Mann

Zum Schluss rechnete Bärlocher auch noch aus, welche Handynummer zum Zeitpunkt des Tramunfalls gewählt worden wäre und rief da an. Es handelte sich um einen Mann: Ein Zuger, der einen Food-Truck betreibt.

Wem das noch nicht genug Zahlen waren und wer sich die ganze Zahlenspielerei in voller Länge reinziehen will: Hier geht's lang.
Krisztina Scherrer
veröffentlicht: 7. Juni 2018 16:06
aktualisiert: 7. Juni 2018 16:56
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