«Meine Freunde hatten panische Angst»
Das Stadion habe sich nach Abpfiff zunächst normal entleert, danach sei das Publikum aber Knall auf Fall wieder zurückgekommen. «Mit einem Mal sprintete die Masse zurück ins Stadion. Man berichtete von einer Schiesserei, was sich jedoch im Nachhinein nicht bestätigte. Wir gingen davon aus, dass vor Ort einfach schreckliche Bilder gesehen wurden, die die Menschen dazu bewogen haben, zurückzurennen.»
Erst nach stundenlangem Warten kann die Gruppe von Jonas Tylewski vom Stade de France aus den Heimweg antreten - wenn auch nur über Umwege. Die Schauplätze in der Pariser Innenstadt umfahren sie in weitem Bogen. Alle sind wohlauf, erleben in den Stunden nach den Anschlägen aber eine Stadt, die von den Anschlägen wesentlich härter getroffen wurde als noch vor ein paar Monaten bei «Charlie Hebdo». Denn dort sei das Ziel klar gewesen; die Terroristen hätten die Meinungsfreiheit im Visier gehabt. Jetzt sei die Lage wesentlich diffuser. «Es hätte jeden treffen können. Es hat Restaurants und Bars getroffen, aber auch eine Musikhalle und ein Stadion. Keiner weiss, wo man sicher ist und darum bleiben die Leute zu Hause.» Es herrsche Ausnahmezustand. Die Strassen sind wie ausgestorben, die Supermärkte bleiben geschlossen. Die Unsicherheit ist gross, Paris steht still. (mla/red)